SKALA LIQUID - PILOTPROJEKT GROPIUSSTADT, BERLIN
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Der in Wien lebende Künstler Günther Pedrotti (Jahrgang 1963) installiert auf einer Freifläche vor dem Hochhaus Hugo-Heimann-Straße 14 ein Plexiglasrohr, das sich - je nach der Anzahl der Bewohner, die das Haus betreten oder verlassen - mit Wasser füllt oder leert. (Über Bewegungsmelder im Eingangsbereich und eine elektronische Steuerung wird Wasser entsprechend in die Röhre hinein- oder hinaus gepumpt).

Günther Pedrotti: "Die Höhe der Wassersäule ist aber keine Abbildung (Skala) für die Anzahl der Bewohner im Haus, da es durch Begegnungen im Eingangsbereich zu einer "Verwässerung" (liquid), also einer Unschärfe der Messung kommen wird. D. h., die Bewohner selbst entschärfen den statistischen Blick mit dem schon in der Planung Großsiedlungen gesehen werden - und schaffen so eine sichtbare Grenze zwischen Innen und Außen."

Schumacher & Jonas, Berlin 2002



......... „Die Säule ist auch eine Verkleinerung des Wohnhauses: Durch die Verschiebung der Proportionen kommt es zu einer Verschiebung der Wahrnehmungen. Der Beobachter von Außen zieht seine Schlüsse und überschreitet eine Intimsphäre. Immer wieder wurden mir Befürchtungen von Bewohnern zugetragen - der Anblick der leeren Säule würde Diebe in das Hochhaus ziehen.
Mir fällt hier die Überzeugung Jonathan Swifts ein, dass man alle Eigenschaften der Körper unverändert erhalten könne, wenn man sämtliche Größenmaße proportional verändert“.

Pedrotti im „Jahrbuch 2002/ Pilotprojekt Gropiusstadt“



Realisiert im Rahmen des Pilotprojekts Gropiusstadt unter der Leitung v. Birgit Anna Schumacher und Uwe Jonas - Berlin, Juni/Sept. 2002